Impressionismus Ausstellungen Paris 1874 - 1886
 

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Acht Impressionismus Ausstellungen
1874 - 1886

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»Société Anonyme des artistes, peintres, sculpteurs, graveurs, etc
Première Exposition«
1874 - Paris

 

Erste Impressionisten Ausstellung 1874 in Paris

 
 

15. April - 15. Mai 1874
Boulevard des Capuzines 35 (Im Haus des Ateliers des Photographen Nadar)
165 Werke im Katalog (3 außer Katalog) - 30 Künstler

 
 

Claude Monet griff im Jahr 1873 eine Idee aus dem Jahr 1867 auf: Zusammen mit Bazille plante er damals eine eigene, selbst finanzierte Ausstellung in einer Gruppe. Grund war wohl die Erkenntnis, dass der wieder eingerichtete »Salon der Refüsierten« aus seiner Sicht nichts am etablierten verkrusteten System der rückwärts gerichteten Kunst der alten Malerbarone änderte.

 
 

Edouard Manet - Café Guerbois
1869 - 27 × 35,3 cm - Lithographie

 
 

Man traf sich wie so oft im Café Guerbois und dort vereinbarte man, eine Art Vereinigung zu gründen, um unabhängige Ausstellungen organisieren zu können. Paul Alexis (ein Journalist, der auch im Café Guerbois verkehrte und den Malern sehr zugetan war) schrieb in einer Pariser Zeitung: »Diese Maler, die fast alle schon ausgestellt haben, gehören zu einer Gruppe von Naturalisten, die den gesunden Ehrgeiz haben, die Natur und das Leben in ihrer umfassenden Wirklichkeit zu malen.« (Pierre Alexis in L'Avenir National am 12. Mai 1873). Hier werden die Maler immer noch als »Naturalisten» tituliert. Neben Monet wurden dabei genannt: Pissarro, Jongkind, Sisley, Béliard, Gautier und Guillaumin. Es gab auch gegenteilige Stimmen, die sagten, nur der offizielle Salon wäre der richtige Weg. Dazu gehörte Eduard Manet, auch Degas war eher skeptisch.

Schließlich einigte man sich und am 27. Dezember 1873 wurde die Vereinigung gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten: Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir, Alfred Sisley, Edgar Degas, Berthe Morisot, Camille Pissarro und dazu u.a. noch Edouard Béliard, Armand Guillaumin und Henri Rouart.
Als nächstes wurden geeignete Räume gesucht, die sich bald im Atelier des Fotografen Nadar anboten. Räume im zweiten Stock eines Eckhauses am Boulevard de Capucines. Nadar wollte kein Geld für die Nutzung der Räume, die über eine eigene Treppe direkt vom Boulevard aus zu erreichen waren.

 
 


Der Fotograf Nadar (ca. 1870) - Selbstporträt

Atelier Nadar am Boulevard de Capucines

 
 

Man suchte weitere Künstler, um auch die Kosten niedrig zu halten. Pissarro konnte mit einigen Mühen Cézanne überreden. Von der älteren Generation schloss sich nur Eugène Boudin an. Johan Jongkind ließ sich nicht mehr überreden, während Felix Braquemond im letzten Moment zusagte.
Édouard Manet lehnte eine Teilnahme ab, weil er nicht mit Cézanne zusammen ausstellen wollte, genauso weigerte sich nun auch Henri Fantin-Latour, mit seinen früheren Freunden zusammen auszustellen.

Es kam dann doch eine ansehnliche Zahl Künstler zusammen, die an der Ausstellung von 1874 teilnahmen: Zacharie Astruc, Antoine Attendu, Edmond-Joseph Béliard, Eugène Boudin, Félix Bracquemond, Edouard Brandon, Pierre-Isidore Bureau, Adolphe-Félix Cals, Paul Cézanne, Gustave Colin, Louis Debras, Edgar Degas, Armand Guillaumin, Louis Latouche, Ludovic-Napoléon Lepic, Stanislas Lépine, Léopold Levert, Alfred Meyer, Auguste de Molins, Claude Monet, Berthe Morisot, Émilien Mulot-Durivage, Giuseppe de Nittis, Auguste Ottin, Léon-Auguste Ottin, Camille Pissarro, Pierre-Auguste Renoir, Léon-Paul Robert, Henri Rouart und Alfred Sisley.
Die meisten werden heute weniger bekannt sein, einige haben auch an keiner der folgenden Ausstellung der Gruppe mehr teilgenommen.

Am 15. April 1874 war es dann soweit: Die Ausstellung wurde geöffnet, 1 Franc kostete der Eintritt, 50 Centimes der Katalog. Die Öffnungszeiten waren von 10 bis 18 Uhr und 20 bis 22 Uhr.

Verteilung und Hängung der Bilder hatte Auguste Renoir fast alleine übernommen.

Besucher: ca. 3500

 
 

Ausstellungskatalog:




Beispiele aus der Ausstellung

Die im Katalog von 1874 angegebenen Nummern werden im Folgenden dem Bildtitel vorangestellt.
Die Bildtitel entsprechen denjenigen im Katalog von 1874.

In den Provenienzangaben werden diejenigen Quellen der Forschung aufgelistet, die einen sicheren Nachweis für das jeweilige Werk in der Ausstellung angeben oder (•) eine hohe Wahrscheinlichkeit.

 
 

Die Ausstellung lief noch unter der Rubrik »Realismus». In der Ausstellung hing ein Bild von Monet, das er im letzten Moment noch umbenannte, da man sich über seine einfallslosen Titel mokierte. Er gab ihm den Namen: »Impression - Sonnenaufgang«.

 
 


Nr. 98 - Claude Monet: Impression, Soleil levant.
1872 - 48 x 63 cm - Öl auf Leinwand
Musée Marmottan, Paris >
Dieses Bild wurde noch einmal in der 4. Ausstellung 1879 gezeigt
Provenienz: Moffett/Berson/Museum/Wildenstein Monet Vol II Nr. 263



 
 

In der satirischen Zeitschrift »Le Charivari» erschien ein Artikel von Louis Leroy, in dem sich über praktisch alle Künstler der Ausstellung lustig gemacht wurde. Über das Bild von Monet schrieb er: »Impression – das dachte ich mir schon. Ich sagte mir gerade, da ich impressioniert bin, muss es sich auch um eine Impression handeln und welche Freiheit, welche Leichtigkeit des Handwerks! Eine Tapete in ihrem embryonalen Zustand ist ausgearbeiteter als dieses Seestück!« (25. April 1874, Louis Leroy in Le Charivari: L'Exposition des impressionnistes)
»Impression», das Wort, welches Leroy als Spottname genutzt hatte, wurde aber in der Folge auch von sachlichen Kritikern aufgenommen. Castagnary, ein Freund von Édouard Manet, und für die neue Kunst durchaus aufgeschlossen, schrieb: »Wollte man ihre Absicht mit einem Wort charakterisieren, müsste man den neuen Begriff »Impressionisten« schaffen.« (29. April 1874, in Le Siecle: »Exposition du boulevard de Capucines: Les Impressionnistes)

Die einerseits als verächtliches Schimpfwort gedachte, jedoch andererseits in der Presse und Kritik sachlich wie auch wohlwollend gemeinte Kennzeichnung 'Impressionismus', wurde im Laufe der Jahre eine geachtete Bezeichnung und wird heute für eine der größten Kunstepochen europäischer Malerei verwendet.

Eine Verkaufsveranstaltung im Januar vor der ersten Ausstellung 1874 hatte für die Künstler ganz gute Preise zwischen 500 und 950 Francs erbracht. So hatte man die Erwartung auf eine erfolgreiche Ausstellung mit einigen Verkäufen, die auch die Kosten der Ausstellung decken würden.

Hier nun Beispiele aus der ersten Ausstellung der Impressionisten im Jahr 1874.

 
 


Paul Cézanne

Paul Cézanne, der mühsam überredet werden musste, an der Ausstellung teilzunehmen, steuerte zu dieser Ausstellung dann lediglich drei Bilder bei. Immerhin konnte er als einer der wenigen eines seiner Bilder verkaufen (Das Haus des Gehängten) für ca. 300 Franc.

Camille Pissarro - Portrait Cézanne 1874 - National Gallery, London

 

3 Bilder im Katalog


Nr. 42 - La Maison du Pendu, à Auvers-sur-Oise.
1873 - 55 x 66 cm - Öl auf Leinwand
Musée d'Orsay, Paris >
Provenienz: Moffett/Berson/Museum/Catalogue Raisonné - Cézanne Nr. 81


Nr. 43 - Une moderne Olympia.
1873/74 - 46 x 55 cm - Ölskizze auf Leinwand
Musée d'Orsay, Paris >
Provenienz: Moffett/Berson/Museum/Catalogue Raisonné - Cézanne Nr. 628


Nr. 44 - Étude: Paysage à Auvers.
1873 - 61 x 51 cm - Öl auf Leinwand
National Gallery of Art, Washington D.C. >
Provenienz: Moffett/Berson/Catalogue Raisonné - Cézanne Nr. 77



Edgar Degas

 
 

Degas, mit vollem Namen Edgar Germain Hilaire de Gas, nahm mit einer Ausnahme an allen Ausstellungen der Impressionisten teil, obwohl er selbst keinesfalls sich zu ihren Ansichten über die neue Malerei bekennen wollte, denn er hielt nicht viel von Malern, »die auf Feldwegen pinseln«. Die Bezeichnung Impressionismus missfiel ihm sehr und wusste es immer zu verhindern, dass diese Bezeichnung in den Ausstellungstiteln auftauchte. Seine Bilder entstanden nach Skizzen, Motiven, die er im Atelier dann sorgfältig ausarbeitete.

 
 

Marcellin Desboutin - Portrait Edgar Degas 1876 - Kaltnadelradierung

 

10 Bilder im Katalog



Nr. 55 - Classe de danse.
1870 - 19,7 x 27 cm - Öl auf Holzplatte
Metropolitan Museum of Art, New York >
Provenienz: Moffett/Berson/Museum/Catalogue Raisonné Edgar Degas


Nr. 60 - Répétition de ballet sur la scène.
1874 - 65 x 81 cm - Öl-Entwurf auf Leinwand (Grisaille)
Musée d'Orsay, Paris >
Provenienz: Berson/Museum/Catalogue Raisonné Edgar Degas


Nr. 61 - Une Blanchisseuse.
ca. 1869 - 74 x 61 cm - Holzkohle, weiße Kreide und Pastell auf Papier
Musée d'Orsay, Paris >
Provenienz: Moffett/Berson



Nr. 63 - Aux Courses en province.
1869 - 37 x 56 cm - Öl auf Leinwand
Museum of Fine Arts, Boston >
Provenienz: Moffett/Berson/Museum/Catalogue Raisonné Edgar Degas

 



 
 

Claude Monet

 
 

Claude Monet hatte viel zu viele Bilder angeliefert. Außerdem ärgerte es die anderen, dass die Titel der Bilder recht einfallslos waren. So setzte er zu dem jeweiligen Ort noch eine weitere Bezeichnung hinzu. Das Bild, welches zum Namen der Impressionisten führte (Impression - Sonnenaufgang) hieß ursprünglich nur »Le Havre«. Es gab mit gleichem Titel noch das unten gezeigte »Le Havre, Fischerboote fahren aus dem Hafen«.

 
 

Auguste Renoir - Portrait Claude Monet 1872 - National Gallery of Art, San Francisco

 

9 Bilder im Katalog


Nr. 95 - Coquelicots.
1873 - 50 x 65 cm - Öl auf Leinwand
Musée d'Orsay, Paris >
Provenienz: Moffett/Berson/Museum/Wildenstein Monet Vol II Nr. 174/Museum


Nr. 96 - Le Havre: Bateaux de pêche sortant du port.
1874 - 60 x 101 cm - Öl auf Leinwand
Privatsammlung
Provenienz: Moffett/Berson/Wildenstein Monet Vol II Nr. 296


Nr. 97 - Boulevard des Capucines.
1873 - 61 х 80 cm - Öl auf Leinwand
Puschkin Staatsmuseum, Moskau >
Provenienz: Moffett/Berson/Museum/Wildenstein Monet Vol II Nr. 292



Nr. 103 - Déjeuner.
1868 - 231 x 151 cm - Öl auf Leinwand
Städel Museum, Frankfurt am Main >
Provenienz: Moffett/Berson/Museum/Wildenstein Monet Vol II Nr. 132




Berthe Morisot

 
 

Berthe Morisot war das erste weibliche Mitglied in der Gruppe der Impressionisten. Frauen- und Kinderporträts, Interieurs sowie Küstenlandschaften zählten zu ihren typischen Motiven. Wie bei den männlichen Kollegen waren einige wenige Urteile über ihre Malerei in der Ausstellung verheerend, aber es gab viele andere Stimmen, die positiv die Originalität ihrer Werke hervorhoben.

 
 

Edouard Manet: Berthe Morisot au bouquet de violettes
1872 Musée d'Orsay, Paris

 

9 Bilder im Katalog



Nr. 104 - Le Berceau.
1872 - 56 x 46 cm - Öl auf Leinwand
Musée d'Orsay, Paris >
Provenienz: Moffett/Berson/Museum/Wildenstein Morisot Nr. 25

 

Nr. 105 - La Lecture.
1869/70 - 101 x 82 cm - Öl auf Leinwand
National Gallery of Art, Washington, DC >
Provenienz: Moffett/Museum/Wildenstein Morisot Nr. 20-


Nr. 106 - Cache-Cache.
1873 - 45 x 55 cm - Öl auf Leinwand
Privatsammlung
Provenienz: Moffett/Berson/Sotheby's/Wildenstein Morisot Nr. 27



Nr. 107 - Marine.
1869 - 43,5 x 73 cm - Öl auf Leinwand
National Gallery of Art, Washington, DC >
Provenienz: Moffet/Museum



Nr. 108 - Portrait de Mademoiselle M. T.
ca. 1873 - 60 x 49 cm - Pastell auf Papier
Privatsammlung
Provenienz: Moffett/Berson/Wildenstein Morisot Nr. 426


Nr. 109 - Un Village.
1873 - 47 x 72 cm - Pastell auf Papier
Privatsammlung
Provenienz: Moffett/Berson/Wildenstein Morisot Nr. 424



Nr. 110 - Sur la Falaise.
1873 - 18 x 23 cm - Aquarell/Gouache und Bleistift auf Papier
Musée d'Orsay, Paris >
Provenienz: Moffett/Berson/Wildenstein Morisot Nr. 622


Nr. 111 - Dans le Bois.
1873/74 - 33 x 23 cm - Aquarell
Musée d'Orsay, Paris >
Provenienz: Moffett/Berson/Wildenstein Morisot Nr. 620


Nr. 112 - Aquarelle.
1873/74 - 21 x 24,1cm - Aquarell
Privatsammlung
Provenienz: Moffett/Berson/Wildenstein Morisot Nr. 615


(außer Katalog) hc. - Portrait Madame Edma Pontillon
1871 - 81 x 66 cm - Pastell
Musée d'Orsay, Paris >
Provenienz: Berson

 
 

 

Camille Pissarro

 

Paul Cézanne: Portrait Camille Pissarro ca. 1873

 


5 Bilder im Katalog



Nr. 136 - Le Verger-
1873 - 60 x 80 cm - Öl auf Leinwand
Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid >
Provenienz: Museum/Wildenstein: Pissarro Vol II Nr 294



Nr. 137 - Gelée blanche.
1873 - 65 x 93 cm - Öl auf Leinwand
Musée d'Orsay, Paris >
Provenienz: Moffett/Berson/Museum/Wildenstein: Pissarro Vol II Nr 285


Nr. 138 - Les Chataigners à Osny.
1873 - 65 x 81 cm - Öl auf Leinwand
Privatsammlung
Provenienz: Moffett/Berson/Wildenstein: Pissarro Vol II Nr 313



Nr. 139 - Jardin de la ville de Pontoise.
1873 - 59 x 73 cm - Öl auf Leinwand
Hermitage Museum, St Petersburg >
Provenienz: Moffett/Berson/Wildenstein: Pissarro Vol II Nr 309



Nr. 140 - Un Matinée du mois de juin
1873 - 55 x 91 cm - Öl auf Leinwand.
Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe >
Provenienz: Moffett/Berson/Museum/Wildenstein: Pissarro Vol II Nr 312





Auguste Renoir

 

Desboutin: Portrait Renoir ca. 1877

 

7 Bilder im Katlaog



Nr. 141 - Danseuse.
1874 - 143 x 94 cm - Öl auf Leinwand
National Gallery of Art, Washington, DC >
Provenienz: Moffett/Berson/Museum


Nr. 142 - La Loge.
1874 - 80 x 63 cm - Öl auf Leinwand
The Courtauld Gallery, London >
Provenienz: Moffett/Berson/Museum


Nr. 143 - Parisienne.
1874 - 163 x 108 cm - Öl auf Leinwand
National Museum of Wales, Cardiff >
Provenienz: Moffett/Berson/Museum


Nr. 144 - Moissonneurs.
1873 - 58 x 72 cm - Öl auf Leinwand
Privatsammlung
Provenienz: Moffett/Berson


Nr. 145 - Fleurs.
ca. 1869 - 65 x 54 cm - Öl auf Pappe (montiert auf Leinwand)
Museum of Fine Arts, Boston >
Provenienz: Moffett/Berson





Alfred Sisley


Pierre-Auguste Renoir - Portrait Alfred Sisley - 1870/76 - Art Institute Chicago

 

5 Bilder im Katalog



Nr. 161 - Route de Saint-Germain.
1872 - 46 x 61 cm - Öl auf Leinwand
McNay Art Museum - San Antonio >
Provenienz: Moffett/Berson/Museum


Nr. 162 - Île de la Loge.
1872 - 45 x 60 cm - Öl auf Leinwand
Ny Carlsberg Glyptotek, Copenhagen >
Provenienz: Moffett/Berson


Nr. 163 - La Seine à Port-Marly.
1873 - 43 x 65 cm - Öl auf Leinwand
Ny Carlsberg Glyptotek, Copenhagen >
Provenienz: Moffett/Berson


(Außer Katalog) hc. - L’Automne, bords de la Seine près Bougival
1873 - 46 x 62 cm - Öl auf Leinwand
Montreal Museum of Fine Arts >
Provenienz: Moffett/Berson/Museum





Weitere Künstler, die zur Ausstellung beigetragen haben:



Zacharie Astruc: Nr. 3e - Cadre de figures contenant: Les Présents chinois (Londres).
ca. 1873 - 38 x 55 cm - Aquarell
Privatsammlung
Provenienz: Moffett/Berson


Zacharie Astruc: Nr. 3f - Cadre de figures contenant: Intérieur parisien.
1874 - 36,4 x 28,4 cm - Aquarell auf Papier
Musée d’Evreux >
Provenienz: Moffett/Berson


Eugène Boudin: Nr. 18/19 - Rivage de Portrieux (Côtes-du-Nord).
1874 - 86 x 150 cm - Öl auf Leinwand
Privatsammlung
Provenienz: Moffett/Berson


Félix Bracquemond: Nr. 24d - Cadre d'eaux-fortes: Portrait de MM. Edwards.
1872 - 16,4 x14,5 cm - Radierung
Metropolitan Museum of Art, New York >
Provenienz: Moffett/Berson

 

Félix Bracquemond: Nr. 24h - Cadre d’eaux-fortes - Portrait de M.M. Meryon.
1853 - 12 × 8,8 cm - Radierung
Bibliothèque Nationale Paris
Provenienz: Berson

 

Félix Bracquemond: Nr. 26a - Cadre d’eaux-fortes - Les Saules.
1868 - 20,2 × 29,4 cm - Radierung
Brooklyn Museum, New York >
Provenienz: Moffett/Berson



Félix Bracquemond: Nr. 26e - Cadre d'eaux-fortes: La Montée de Bellevue.
1873 - 9.9 × 31,.8 cm - Kaltnadelradierung. auf Bütten
Metropolitan Museum of Art, New York >
Provenienz: Moffett/Berson


Félix Bracquemond: Nr. 26g - Cadre d'eaux-fortes: Les Bachots.
1858 - 25 x 34,9 cm - Kaltnadelradierung. auf Bütten
Metropolitan Museum of Art, New York >
Provenienz: Moffett/Berson

 

Félix Bracquemond: Nr. 27a - Cadre d’eaux-forte: Le Chemin du parc.
ca. 1872 - 21,5 x 23,1 cm - Radierung und Aquatinta
Bibliothèque Nationale Paris
Provenienz: Moffett/Berson

 

• Édouard Brandon: Nr. 32(bis) - Le Maître d'école.
ca. 1874 - 26 x 41 cm - Öl auf Pappe
Privatsammlung



Pierre-Isodore Bureau: Nr. 35 - Bords de l’Oise (Isle-Adam), Clair-de-Lune.
Um 1867 - 33 x 41 cm - Öl auf Leinwand
Musée d’Orsay, Paris >
Provenienz: Moffett/Berson


Adolphe-Felix Cals: Nr. 38 - Vieux Pêcheur.
1873 - 116 x 89 cm - Öl auf Leinwand
Privatsammlung
Provenienz: Moffett/Berson


Jean-Baptiste Guillaumin: Nr. 65 - Temps pluvieux.
1871 - 126 × 181 cm - Öl auf Leinwand
The Museum of Fine Arts, Houston >
Provenienz: Moffett/Berson



Jean-Baptiste Guillaumin: Nr. 66 - Soleil couchant à Ivry.
1869 - 65 x 81 cm - Öl auf Leinwand
Musée d´Orsay, Paris >
Provenienz: Moffett/Berson/Museum

 

Ludovic Napoléon Lepic: Nr.78 - L'Escalier du château d'Aix en Savoie. Eau-forte.
1863 - 41 x 38,4 cm - Radierung
Provenienz: Moffett/Berson

 

Ludovic Napoléon Lepic: Nr.79 - César.
1861 - 32,5 x 24 cm - Radierung und Roulette
Musée d’art et d’histoire de la Ville de Genève >
Provenienz: Moffett/Berson


Stanislas Lepine: Nr. 83 - Bords de la Seine.
1869 - 30 x 59 cm - Öl auf Leinwand
Musée d’Orsay, Paris >
Provenienz: Moffett/Berson

 

Auguste de Molins: Nr. 92 - The Coming Storm.
1874 - 35 x 55 cm - Öl auf Leinwand
Privatsammlung
Provenienz: Berson

 

Auguste-Louis-Marie Ottin: Nr. 126 - Buste de Ingres.
1840 - Höhe 53 cm - Marmor
Musée Ingres, Montauban >
Provenienz: Moffett/Berson


 
 

Die Zahl der Besucher war nicht wie erhofft. Es kamen in den vier Wochen etwa 3500 Menschen (zum Vergleich: im Salon des gleichen Jahres wurden 400.000 Besucher gezählt, die dort etwa 4000 Kunstwerke betrachten konnten).

Es wird erzählt, dass die meisten gekommen waren, um sich zu belustigen. Man schritt von Bild zu Bild und brach wieder und wieder in höhnisches Gelächter aus. Eine vernichtende Kritik in einigen wenigen, der gut 50 Veröffentlichungen zur Ausstellung in den Zeitungen hatte dazu wohl auch beigetragen. Noch 1877 erinnert sich F. O'Squirre im Courier de France:"Das öffentliche Gewissen war empört!" schrieb er und weiter: "Es war entsetzlich, töricht, gemein; diese Malerei ist wertlos!" Im Ganzen war die Aufnahme durch das Publikum und die Publizisten jedoch eher positiv neugierig auf das Neue.

 
 

Karikatur von Cham (1874, Le Cahrivari)
Amédée Charles Henri de Noé - Künstlerename Cham
"Ausstellung der Impressionisten:
Impressionistische Malerei, eine Revolution in der Malerei,
die mit Terror beginnt"

 
 

"Die Kritiker fressen uns bei lebendigem Leib", schrieb Pissarro etwas übertrieben 1874 in einem Brief an einen Freund. In Wirklichkeit ist die Vorstellung, dass alle Kritiker gegen die Impressionisten waren, eine Art Mythos. Viele Kritiken waren neutral aber aufgeschlossen für das Neue. Und es gab auch recht positive Besprechungen, wenn auch ihr Lob manchmal eingeschränkt war. Es begann beispielsweise anfangs mit aufmunternden Worten: "In helles Licht getaucht, ist alles Frohsinn, Klarheit, wie Frühlingsfeste, goldene Abende oder blühende Apfelbäume. Ihre nicht allzu großen Bilder scheinen Fenster, ... die das bezaubernde Leben im Freien freigeben." Der Kritiker setzte aber hinzu: "Sie wählen ihre Motive nicht mit Sorgfalt früherer Landschaftsmaler aus, im Gegenteil, und das finde ich peinlich, dass noch immer ein Meister fehlt, der die Versuche zusammenzufassen, ihnen Form zu geben und sie zu vollenden vermag." (Armand Silvestre: "Chronique des beaux-arts: Physiolgie du refusé - L'Expositon des révoltés" in 'L'opinion nationale' am 22. April 1874)

Es kamen zu wenige Interessenten auch für Bilderkäufe. Dementsprechend entwickelten sich die Kosten der Ausstellung nicht wie gewünscht. Nach der endgültigen Abrechnung ergaben sich trotz der Einnahmen von ca. 10.000 Francs Außenstände von über 3700 Francs. Da schien den beteiligten Malern die Auflösung der Gesellschaft der richtige Weg zu sein. Für die Liquidation waren dann verantwortlich Renoir, Sisley und Bureau.

Der Ausdruck "Impressionismus" wurde von einigen Malern der Gruppe schon bald als stimmige Bezeichnung ihrer Arbeit akzeptiert und dadurch gaben sie diesem Wort einen wirklichen Sinn.

Es war ihr Anspruch, in Form und Ausdruck nahe an die Erscheinung der Dinge heran zu kommen, näher als es je vorher erreicht wurde. Von den Traditionen befreiten sie sich und arbeiteten den Stil immer weiter aus. Es erlaubte ihren Entdeckungen und ihren Empfindungen zu folgen. Auf den Anspruch, die Realität wiederzugeben, verzichteten sie, es zählte nur ein Element der Wirklichkeit: das Licht! Renoir sagte einmal zu der Malerei: "Im Freien mogelt man immerzu!" Wobei diese "Mogelei" im Wesentlichen darin bestand, unter einer Vielzahl an Augenblicken in der Natur einen auszuwählen und diesen in Farben und Malweise so wiederzugeben, dass es dem eigenen Eindruck nahekam.

"Die große Öffentlichkeit war noch nicht bereit, sich mit solchen Neuerungen anzufreunden. Seit der Zeit ihrer Lehrer Courbet und Corot, sowie den Malern von Barbizon, hatten sie große Fortschritte erzielt. Ihre Überzeugungen gaben sie trotz aller Angriffe nicht auf. Die Impressionisten setzten ihre schöpferische Arbeit weiter fort, wie eine Schauspieltruppe, die jeden Abend vor leerem Saal spielt. ..." (John Rewald)

 
 


 
 

Prolog
1. Ausstellung 1874
Exkurs
2. Ausstellung 1876
3. Ausstellung 1877
4. Ausstellung 1879

 

5. Ausstellung 1880
6. Ausstellung 1881
7. Ausstellung 1882
Exkurs
8. Ausstellung 1886
Resümee

 
Impressum